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( h a l b ) m a r a t h o n

als mein bruder mir 1998 zum geburtstag ein wochenende in berlin geschenkt hat, habe ich mich sehr gefreut. als er mir dann sagte, dass dazu die startnummer zum berlin halbmarathon dazu gehörte, habe ich mich noch mehr gefreut. was für eine herausforderung. 21 kilometer war ich vorher noch nie am stück gelaufen. in der tennis saisonvorbereitung sicher auch mal 15, aber noch nie 21. ich hatte schon einen riesigen respekt.

doch während des trainings im winter ging der respekt langsam aber sicher verloren. trotzdem war die aufregung am ersten aprilwochenede 1999 schon gross, als wir unsere startnummern abholten und an der pasta-party teilnahmen. damals war die veranstaltung noch nicht so gross wie sie heute ist. es waren gerade mal 3500 teilnehmer. eigentlich wollten wir das rennen zusammen bestreiten, doch schon ab der siegessäule konnte ich das tempo von meinem bruder nicht mehr mitgehen und war auf mich alleine gestellt. bis kilometer 17 war das auch kein problem. ich wollte 1:45 stunden laufen und hatte bis dahin meinen schnitt gehalten. doch dann kam ein böser einbruch. die nächsten beiden kilometer schleppte ich mich nur so voran. als mich dann ein älterer herr, mit silbergrauen haaren, bierwampe und mit einer atmung die einem astmaanfall gleichkam, überholte. ich war schockiert. das wollte ich so nicht auf mir sitzen lassen, erhöhte das tempo und sprintete nahezu die restlichen beiden kilometer ins ziel. 1:47:49 stunden. ziel verfehlt, aber überglücklich und zufrieden.

ich war begeistert. diese atmosphäre. durchs brandenburger tor laufen! die zuschauer an der strecke! einfach toll. trotzdem dauerte es bis 2004, fünf jahre, bis ich wieder einen halbmarathon laufen sollte. wieder in berlin. in der zwischezeit wurde ich mit dem triathlonvirus infiziert. dazu auf der nächsten seite mehr.

eine berliner kollegin in der handelskammer in bangkok erzählte mir, dass sie 2003 zum ersten mal den halbmarathon gelaufen ist. ihre begeisterung brachte meine eigenen erinnerungen hervor. schon war die idee geboren, 2004 den lauf gemeinsam zu bestreiten und wir meldeten uns an. ich kam ja erst drei wochen vorher aus thailand wieder, wo an training aufgrund der temperaturen, draußen zu warm und zu feucht, im fitnessraum zu kalt durch die klimaanlage, nicht zu denken war. aber man wächst ja mit der aufgabe. leider musste meine kollegin vorher absagen. ich lief den lauf mit 3 wochen training. 2:01:42 stunden. ich hatte mir 2 stunden vorgenommen. ziel wieder verfehlt, aber trotzdem zufrieden. für die vorbereitung war das ergebnis optimal. vier wochen später lief ich noch in hannover. 1:49:18 stunden.

wenig später war die idee geboren, den ersten ganzen marathon zu laufen. mein bruder war das jahr vorher in dresden seinen ersten marathon gelaufen und war sehr angetan: nicht so voll, zeitläufer und schöne strecke! ich erzählte das einem guten freund von mir. schnell war eine gemeinsame idee geboren. wir wollten unseren ersten marathon laufen. mein bruder und seine freundin schlossen sich uns auch noch an. 

die letzte woche vor dem lauf war ich sehr nervös. vor allem hatte ich einen nervösen magen, was ich jedoch ignorierte. am rennwochenende selber war es widererwartend sehr warm, gut 10 grad wärmer als in den wochen davor. ich hatte mir ursprünglich mal 3:45 stunden vorgenommen, zwischenzeitlich die zeit aber auf 1:35 stunden korrigiert, weil die vorbereitung so gut lief. dort war ich die halbmarathonstrecke immerhin recht locker in 1:35 stunden gelaufen. doch schon nach 13 kilometer merkte ich, dass ich dem 3:30 stunden zeitläufer nicht folgen konnte. bei km 15 ließ ich abreissen. bei km 21 hatte ich 1:48 stunden auf der uhr. noch im rahmen. doch ich brach weiter ein und bei km 25 war mir klar, dass es heute nur noch ums überleben ging. ich hielt am verpflegungsstand an und habe in aller ruhe gegessen und getrunken. bei km 30 überholte mich der vier stunden zeitläufer. erneuter rückschlag. ich erreichte mit 4:15 stunden das ziel. brach mehr oder weniger zusammen. mein bruder hatte mir einen kilometer vor ziel zugerufen, ich soll es genießen. ab diesem moment kamen mir die tränen.

ich hatte mein ziel mehr als verfehlt. aber ich war einfach überglücklich überhaupt das ziel erreicht zu haben. sicher habe ich vieles falsch gemacht, hatte falschen ehrgeiz mein ziel unter allen umständen zu erreichen. vielmehr hätte ich auf meinen körper hören und vor allem die wesentlich höheren temperaturen berücksichtigen müssen. doch aus fehlern lernt man. ich werde meinen muskelkater in den nächsten tagen nie vergessen. doch ich war einfach überglücklich meinen ersten marathon geschafft zu haben.

dieses jahr hat die gleiche truppe einen ganz besonderen trip gemacht. meine bruder und ich haben aneinander vorbei geredet. ich dachte wir laufen wie immer den halbmarathon in berlin, am 03.04.2005. er dachte wir laufen in prag, am 02.04.2005. wir machten beides!

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